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Herr Grassl, was machen Sie in Moskau? Einmal mehr schert sich der Sport wenig um Menschenrechte und Kriegsverbrechen

Bozen, 8. Januar 2023

Daniel Grassl im Jahr 2019. Foto: David W. Carmichael - davecskatingphoto.com, wikipedia.

Russland führt seit bald einem Jahr einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine. Junge Russen flüchten wegen des Krieges aus ihrem Land, der Eisläufer Daniel Grassl hingegen trainiert in Moskau. Laut Rai Südtirol „vertraute“ sich Grassl der berühmten russischen Trainerin Eteri Tutberidse an. Er will sich in Moskau auf die Ende Jänner stattfindenden Europameisterschaften in Espoo in Finnland vorbereiten.

Ausgerechnet in Russland, das seit Februar 2022 systematisch ukrainische Dörfer und Städte zerstört, Kriegsverbrechen begeht, einen Teil des Landes besetzt hält. Kann Grassl dort seelenruhig trainieren?

Das Russland von Kriegspräsidenten Putin ist ein Aggressor. Von 1999 bis 2009 führte Russland Krieg gegen Tschetschenien, kurz vor dem Ende des Tschetschenien-Kriegs überfielen 2008 russische Truppen Georgien, nach dem Ende der Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 lässt Putin die ukrainische Krim besetzen und zettelte mit seiner Privatarmee „Wagner“ einen Krieg in der östlichen Ukraine an. Seit 2015 bombt die russische Luftwaffe Syrien in Schutt und Asche.
Russland ist ein kriegsführendes Land, seine Sportlerinnen und Sportler dürfen an internationalen Wettkämpfen nicht mehr teilnehmen. Sanktionsbedingt.

Mit seinem Training in Moskau unterläuft Daniel Grassl die westlichen Sanktionen. Eine unerträgliche Haltung, die offensichtlich vom italienischen Eissportverband mitgetragen wird.