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Über 100 NGOs unterstützen Hilferuf russischer Indigener an UN: „Indigene Völker werden als Extremisten kriminalisiert“

Bozen, Göttingen, 9. August 2024

Nenzen bei Dudinka, Taimyr, Krasnoyarsk, Russland. Foto: Dr. A. Hugentobler CC BY-SA 3.0.

„Die russische Regierung verletzt die Rechte indigener Völker. Wenn diese sich dagegen wehren, werden sie und ihre Organisationen als Extremisten kriminalisiert“, prangern russische Indigene in einem zum heutigen Internationalen Tag der indigenen Völker (9.8.) veröffentlichten Brief an UN-Generalsekretär António Guterres an. Mehr als 100 NGOs haben den Appell unterzeichnet, darunter die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) und das Internationale Komitee der Indigenen Völker Russlands (ICIPR).

Die Repräsentanten der indigenen Völker seien immer stärkeren Repressionen seitens der Behörden ausgesetzt, warnen die Organisationen. „Wir fordern Sie auf, diese Situation genau zu beobachten, alles zum Schutz jener zu unternehmen, die schon verfolgt werden und weitere Repressionen von indigenen Repräsentanten abzuwenden“, heißt es in dem Appell weiter. Am 26. Juli 2024 hatte die russische Regierung 55 NGOs, die sich in Russland für die Rechte indigener Völker einsetzen, mit der Aufnahme in die Liste der „extremistischen Organisationen“ zu Kriminellen gemacht, darunter auch hochgeschätzte NGOs, die seit Jahren in UN-Gremien aktiv sind.

Unter den 100 NGOs, die den Appell unterstützen, sind neben der Gesellschaft für bedrohte Völker auch NGOs aus Nepal, Australien, Schweden, Burundi, den USA, den Philippinen und vielen anderen Staaten. „Die Vertreterinnen und Vertreter der indigenen Völker Russlands brauchen aktuell dringend diese weltweite Solidarität“, erklärt Sarah Reinke, Leiterin der Menschenrechtsarbeit der GfbV.

„Viele bekannte Aktivistinnen und Aktivisten mussten Russland aus Angst um ihr Leben schon verlassen. Diejenigen, die noch vor Ort sind, versuchen ihre Gemeinschaften unter Lebensgefahr so gut es geht zu unterstützen. Diese Kriminalisierung durch die russische Regierung hat unter ihnen zu Recht Angst und Schrecken verbreitet. Damit besonders gefährdete Menschen spontan und schnell ausreisen können, müssen die deutsche Regierung und andere EU-Länder jetzt unbürokratisch humanitäre Visa für Betroffene ausstellen“, fordert Reinke.